Mennonitinnen und Mennoniten
Die Mennoniten sind die älteste reformatorische Freikirche. Der Name „Mennoniten“ kommt von Menno Simons (1496-1561), der 1536 sein Amt als katholischer Priester aufgab, sich den Täufern anschloss und bald ein Leitender der Täuferbewegung im niederländisch-deutschen Raum wurde. Über die Geschichte der Mennoniten gibt es zahlreiche Literatur. Natürlich kann man sich im Internet informieren, zum Beispiel auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMD. Es gibt zur Zeit weltweit etwa 1,7 Million Mennoniten. In Deutschland existieren gegenwärtig etwa 130 selbständige Gemeinden.
Die nordwestdeutschen Gemeinden sind in einer Konferenz verbunden. Dies ermöglicht zum Beispiel seit Jahrzehnten die Unterhaltung einer gemeinsamen Pastorenstelle. Unsere Gemeinden sind in Emden, Gronau, Leer, Oldenburg und Norden. Sie sind selbständig. Informationen zu den Gemeinden finden sich auf den jeweiligen Seiten. Dort wird auch das rege Gemeindeleben beschrieben.
Alle Gemeinden sind in Lehre und Lebensgestaltung autonom. Das Priestertum aller Gläubigen wird verstanden im Sinne des paulinischen Gemeindeverständnisses, jeder diene mit seinen Gaben. Maßstab für die persönliche Verantwortung ist die Bibel, vor allem die Bergpredigt. Ihre Glaubensüberzeugung und ihr Handeln im Alltag sollen einander nicht widersprechen. Die mennonitischen Gemeinden haben keine strukturelle Hierarchie. Generell ist die Gemeindeversammlung das entscheidende Gremium. Alle Glieder sind zum Mitdenken, Mitarbeiten und Mitentscheiden eingeladen. Anstelle der Kindertaufe wird die Bekenntnistaufe praktiziert: Sie setzt die persönliche Entscheidung voraus. Kinder werden aber gesegnet. Mennoniten wurden früher unerbittlich verfolgt, da sie stets überzeugte Pazifisten waren. Durch diese Vertreibungen sind die Mennoniten in ca. 200 Ländern verbreitet. Das mennonitische Verständnis der Nachfolge ist eng verknüpft mit der Arbeit für den Frieden.
Die mennonitischen Gemeinden sind vom Staat unabhängig. Es gibt keine Kirchensteuern und keine finanzielle Unterstützung durch den Staat. Sie sind offen für die Ökumene und arbeiten weltweit mit anderen Gemeinden und Kirchen zusammen.